Mit der Veröffentlichung von Pi-hole 6 am 18. Februar 2025 setzen die Entwickler neue Maßstäbe in Sachen Performance, Benutzerfreundlichkeit und Funktionsumfang des beliebten, DNS-basierten Werbeblockers. Diese Hauptversion bringt weitreichende Architekturänderungen und innovative Features mit sich – hier erfahren Sie, was sich im Vergleich zur Vorgängerversion grundlegend geändert hat und warum ein Upgrade jetzt sinnvoll ist.
Revolutionäre Architektur: Schneller, schlanker, stabiler
Lighttpd und PHP adé
Der größte Umbruch in Pi-hole 6 ist der Verzicht auf lighttpd und PHP. Stattdessen wurde ein integrierter Webserver (CivetWeb) direkt in die FTL-Engine (die DNS- und Logging-Komponente von Pi-hole) eingebettet. Dieser Paradigmenwechsel führt dazu, dass:
- Die Installationsgröße drastisch um 75 % reduziert wurde (im Docker-Image von 301 MB auf 74 MB).
- Die Performance signifikant gesteigert wurde, insbesondere beim Laden der Query-Logs dank serverseitiger Paginierung.
- Die Angriffsfläche minimiert wird, da weniger Softwarekomponenten im Einsatz sind.
REST-API: Modernisierung unter der Haube
Die neu entwickelte REST-API bildet das technische Fundament für:
- Eine schnelle und reaktionsfähige Weboberfläche, selbst bei großen Logdateien.
- Eine einfache Integration in Tools wie Heimdall oder individuelle Dashboards.
- Eine zukunftsorientierte Erweiterbarkeit, die ohne PHP-Abhängigkeiten auskommt.
Konfiguration revolutioniert: Alles an einem Ort
Pi-hole 6 vereinfacht die Administration durch eine konsolidierte TOML-Konfiguration in der Datei /etc/pihole/pihole.toml.
- Einstellungen, die bislang über mehrere Dateien verteilt waren, werden nun zentral verwaltet.
- Ausführliche Kommentare helfen dabei, die Optionen besser zu verstehen.
- Die Weboberfläche bietet drei Betriebsmodi:
- Basic: Essentials für Einsteiger
- Advanced: Erweiterte DNS-Einstellungen
- Expert: Vollzugriff inkl. API-Token-Management
Neue Killer-Features: Antigravity und Co.
Allowlists (Antigravity)
Zum ersten Mal können Nutzer abonnierbare Positivlisten einrichten, die:
- Ähnlich wie Blocklists funktionieren, aber Domains erlauben.
- Bei Regelkonflikten Blocklisten-Regeln übersteuern.
- Besonders praktisch sind für das Whitelisting von CDNs oder lokalen Diensten.
Native HTTPS-Unterstützung
- Die automatische Generierung von selbstsignierten Zertifikaten wird unterstützt.
- Es besteht zudem die Möglichkeit, eigene Let’s Encrypt-Zertifikate zu nutzen.
- Dadurch entfällt häufig der Bedarf an einem Reverse Proxy wie Nginx.
Verbesserte Docker-Unterstützung
Besonders für Container-Nutzer wurde die Docker-Version komplett überarbeitet:
- Alpine Linux ersetzt Debian als Basis.
- Es gibt nun vollen Umgebungsvariablen-Support für cloudnahe Einsätze.
- Bestehende Konfigurationen werden automatisch migriert – wobei beachtet werden sollte, dass einige alte Umgebungsvariablen nicht mehr kompatibel sind.
Upgrade-Hinweise
Wichtige Punkte, die beim Update beachtet werden sollten:
- Kein Rollback möglich: Vor dem Update unbedingt ein Teleporter-Backup erstellen und ein SD-Karten-Image sichern.
- Während des Upgrades muss die Deaktivierung von lighttpd erfolgen.
- Bei falscher IPv6-Konfiguration können Probleme auftreten.
- API-Tokens müssen neu generiert werden.
Fazit: Ein Must-Have-Update
Pi-hole 6 markiert den Übergang von einem Nischentool zu einer ausgereiften Enterprise-Lösung. Die gesteigerte Performance dank der neuen Architektur, die vereinfachte Administration und innovative Features wie Antigravity machen das Update zu einem echten Schritt in die Zukunft. Während Einsteiger von der intuitiveren Oberfläche profitieren, bietet die neue API professionellen Power-Usern alle nötigen Funktionen. Mit Pi-hole 6 investieren Sie nicht nur in ein optimiertes Werbeblocker-Erlebnis, sondern auch in eine zukunftssichere Netzwerk-Infrastruktur. Herunterladen kann man Pi-Hole am besten von der offiziellen Seite: https://pi-hole.net
